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Rückblick Eröffnungsgottesdienst

Marta berichtete von Kindern, die Träume haben und gern lernen wollen,
aber nicht zur Schule gehen können.

Es war ein bewegender Bericht, den Marta,  freiwillige Helferin der christlichen Gemeinschaft  Sant´ Egidio und gerade von einem Einsatz in einem griechischen Flüchtlingslager zurückgekehrt, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des ökumenischen Gottesdienstes in der Rheydter Hauptkirche präsentierte. Sie erzählte von Müttern und Kindern, die seit Jahren ohne Hoffnung und Perspektive in den Flüchtlingslagern festsitzen und dort Gewalt und Vergewaltigung erfahren mussten. Sie berichtete von Kindern, die Träume haben und  gern lernen wollen, aber nicht zur Schule gehen können. Sie erzählte von verzweifelten Menschen. Aber auch von den Reaktionen der Kinder auf die Sommerschul-Angebote der jungen Helfer von Sant´ Egidio. Und davon, wie aus den Kindern, die nur das Recht des Stärkeren kannten, durch Zuwendung und Gemeinschaftsangebote wieder fröhliche, spielende Kinder wurden, die Regeln akzeptieren konnten. 

Der ökumenische Gottesdienst am 24.9.2021, in dessen Rahmen die junge Freiwillige von Sant´ Egidio diese Geschichten erzählte, bildete den Auftakt zum Projekt Sicherer Hafen Mönchengladbach, das von einem Aktionsbündnis kirchlicher, kommunaler, Bildungs- und Menschenrechtsorganisationen der Stadt getragen wird. Ziel ist es, die katastrophale Lage in den Flüchtlingslagern im Süden Europas ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken und die Situation der geflüchteten Menschen zu verbessern. Mönchengladbach soll zu einem sicheren Hafen für Menschen in Not werden. „Wer sich auch nur ein wenig mit der Situation der Flüchtlinge in den Lagern, auf den Meeren und in den Wüsten dieser Welt beschäftigt, dem geht ein Stich durchs Herz: Familien, Kinder, Frauen, Männer zu Tausenden in menschenunwürdigen Lebenssituationen. Auf der Flucht vor Hunger, Elend, Krieg oder Verfolgung haben sie sich auf den Weg gemacht.  Sie hausen in Zelten, sitzen in überfüllten Booten oder machen sich auf lange Märsche über Kontinentalgrenzen hinweg. Nicht selten haben sie ihr letztes Hab und Gut an Schlepper verloren und alles riskiert für eine bessere Zukunft ihrer Kinder“, sagte Superintendent Dietrich Denker, der den Gottesdienst gemeinsam mit Regionalvikar Klaus Hurtz leitete, in seiner Predigt. „Gott schenkt uns Gaben und Stärken. Diese zu teilen und nicht ängstlich für uns selbst zu sichern, dazu sind wir in die Welt geschickt. Mutig helfen, sich für Schwache engagieren, Mönchengladbach zu einem sicheren Hafen und einem gastfreundlichen, lebenswerten Ort machen“, beschrieb er den Auftrag.

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