Aufstehen und mitmachen, die ersten Schritte zu einem Leben in Freiheit, Gerechtigkeit und Menschenwürde, sind auch die zentralen Elemente der Arbeit des Bündnisses für Menschenwürde und Arbeit. Aufstehen impliziert ein waches Bewusstsein von der eigenen Würde und der existentiellen Bedeutung des aufrechten Gangs, die Weigerung, sich – von wem auch immer – klein oder platt machen zu lassen, und die Bereitschaft, mit der ganzen Person für ein menschenwürdiges Dasein nicht nur für sich, sondern für alle Mitmenschen geradezustehen. Mitmachen impliziert die Erkenntnis, dass es viele Menschen in gleicher oder ähnlicher Lebenslage gibt, die nur in gemeinsamer Anstrengung ihre Daseinsbedingungen verändern und eine humane Gesellschaft, die diesen Namen verdient, aufbauen können, und die Bereitschaft, sich um dieses Zieles willen mit den anderen zu solidarischem Kampf zusammenzuschließen.
Aufstehen und mitmachen bestimmten das Denken und Handeln des Bündnisses von Anfang an. Erwachsen aus dem pastoralen Schwerpunkt Kirche und Arbeiterschaft im Bistum Aachen, sollte das Bündnis nach dem Willen der Gründungsmütter und -väter einen neuen Aufbruch wagen, entschiedene Schritte über die institutionellen Grenzen der Kirche hinaus in die Welt tun und die gesellschaftlichen Kräfte (unter anderem die Gewerkschaften) zum Mitmachen einladen, die sich solidarisch gegen die wachsende soziale Kälte und Gleichgültigkeit eines menschenfeindlichen Wirtschaftssystems und für soziale Gerechtigkeit einsetzen wollten.
Im November 2005 war die Stunde des BMA gekommen. Wir wollen sie einen der seltenen glücklichen Momente für einen Aufstand der kleinen Leute nennen und für einen Perspektivwechsel, wie er sich unmissverständlich in den damals verabschiedeten Zielen des Bündnisses aussprach: Überwindung der gesellschaftlichen Spaltung in arm und reich, gerechte Verteilung von Arbeit und Einkommen und vor allem Vorrang der Arbeit vor dem Kapital. Es ging darum, den Grundsatz der unantastbaren Menschenwürde wieder mit dem Begriff der Arbeit zu verbinden und in den Mittelpunkt des öffentlichen Bewusstseins zurückzuholen.
Für die Aktionen, die das Bündnis in den 16 Jahren seines Bestehens durchführte, waren die genannten Maximen handlungsbestimmend, wie sie sein Vordenker und Vorkämpfer Edmund Erlemann seinen Freunden immer wieder ans Herz legte: Weg von der Mitte! Nehmt die kleinen Leute mit! Lasst euch nicht auf die Rolle von Lobbyisten reduzieren, sondern sorgt dafür, dass die Menschen sich selbst ermächtigen, ihre Sache offen vertreten und aufstehen für die ihnen zustehenden Rechte!
Das Aktionsgebiet umfasst die Regionen Krefeld und Mönchengladbach, Heinsberg sowie Aachen und Düren. Das Bündnis ist offen und auf keine Konfession festgelegt. Es ist bestrebt, sich mit möglichst vielen Gleichgesinnten in der Region zu vernetzen.